Schinderhannes MTB Marathon

Nachdem es mit dem Bericht für den SKS Marathon in Sundern zeitlich leider nichts geworden ist, hier nun der Bericht zum Schinderhannes MTB Rennen, Kurzstrecke (42km/800hm). Aufstehen und Anreise waren mehr oder weniger „Business-like-usual“. 6 Uhr aufstehen, Nutellabrote und Müsli tanken, nochmal prüfen ob wirklich alles eingepackt ist und dann um 7Uhr Abfahrt. Ich bin das erste mal nicht selbst gefahren und konnte bequem bei Alex im Auto Platz nehmen. So kam ich tiefenentspannt in Emmelshausen an und wir ergatterten auch einen super Parkplatz in direkter Nähe zum Start. Generell kann ich hier bereits sagen das das ganz drumherum super organisiert ist/war, Startnummer und Starttasche gab es in wenigen Minuten und auch Toiletten waren ausreichend vorhanden. So blieb ausführlich Zeit für ein paar Gespräche und einer anständigen „Warmfahrfahrt“.

Pünktlich 9:35 ging es in die Startaufstellung, der Start selbst war für 10:00 angesetzt. Generell war die Situation recht entspannt und es gab für alle Platz und aus dem Startblock heraus konnte man die aus der Einführungsrunde kommenden Halbmarathonfahrer beobachten. So verging die Zeit wie im Flug und dann ertönte auch schon der Startschuss. Ich stand ziemlich weit vorne und kam auch ohne große Probleme vom Start weg, auch wenn ich zugeben muss das ich mich an das nervöse Gedränge die ersten Meter noch gewöhnen muss, das letzte Jahr bin ich ja immer bequem von hinten gestartet 😊

Die Startphase selbst war OK, genug Platz für alle, erste Gruppen bildeten sich und technisch war noch nichts Anspruchsvolles dabei, ich hatte aber ein bisschen das Gefühl das mich recht viele überholten auf den ersten ~1500Metern, dazu aber später mehr. So sortierte sich das Feld recht schnell und ich lutschte die ersten Kilometer fröhlich Windschatten bei Alex. Leider war die Gruppe nach rund 4km etwas schneller als Alex und ein kleines Loch bildete sich. Da Watt und Puls noch im gelben Bereich waren, bin ich auf der Geraden – meiner Paradedisziplin – an ihm vorbei und an die Gruppe herangefahren, anders als ich dachte, konnte Alex leider nicht mitziehen. Die Gruppe selbst, war ein Desaster, 6 Leute, 2 am Berg schnell, 2 Bergab und ein Mann der seine Frau immer hinten im Windschatten mitführte. Habe mich ein paar Meter ausgeruht und wollte dann eigentlich an die Spitze um etwas Arbeit zu machen, leider haben die Kerle mir immer extrem die Tür zu gemacht, bis mir dann die Hutschnur geplatzt ist! Abfahrt, Bremspunkt, 90 Grad Kehre, Kette rechts und an allen auf der dritten Spur vorbei! Watt, Alarm! Puls, Alarm! Blick nach hinten, gut 50m Luft! Auf einem geraden Stück habe ich mich dann klein gemacht und konnte so mit viel Aufwand auf die nächste Gruppe aufschließen, von hinten konnte keiner Folgen, es hat mich aber definitiv einige Körner gekostet. Die Gruppe passte und wir machten ganz gut Meter bevor es in die erste schnelle Abfahrt ging. Unten angekommen? Na klar, schon wieder Alarm! Kette vom großen Kettenblatt nach außen abgesprungen?!?!?! Irgendwie wollte ich es ohne absteigen mit vorsichtigem schalten „fixen“ was auch fast gelang. Irgendwie hat es dabei (oder vorher) aber die Kette vom kleinen Ritzel hinten „ausgefädelt“ und zwischen Kassette und Kettenstrebe verklemmt. Das war es dann nun, Nerven lagen blank, anhalten, absteigen und rumwurschteln. Es hat zwar irgendwie geklappt, aber die Konzentration war dahin, im Augenwinkel konnte ich noch Alex vorbeihuschen sehen und auch einige der alten langsamen Gruppe die es aber auch „versprengt“ hat.

Also, aufsteigen, Rhythmus finden und weiterkämpfen. Leider mochte das aber nicht so recht klappen, schnelle Fahrer waren nicht in Sicht und alleine war ich aktuell nicht in der Lage für größere Gewaltakte. So konnte ich zwar noch einige einzelne Fahrer überholen und Alex 2-3km in Blickreichweite behalten, das war es dann aber auch. Es entwickelte sich zum einsamen Rennen ohne größere Ereignisse. Hier und da überholte man zurückfallende und ab und an fuhr von hinten auch mal einer heran, überholen konnte mich zum Glück aber keiner mehr. So war der Rennhöhepunkt mit dem Kettenproblem nach rund 10km bereits erreicht.

Gefinished habe ich letztlich unspektakulär vollkommen alleine und ohne notwendigen Sprint nach 1:50:32. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt an ein „normales“ Ergebnis und nach dem obligatorischen Besuch an der Kuchen-, Nudel- und Getränkebar, haben wir uns auch direkt auf den Heimweg begeben. Unterwegs dann die Ergebnisliste online studiert, Alex Rang 32 und ich Rang 38, AK10 und 12. Damit hatte ich dann überhaupt nicht gerechnet, natürlich habe ich über das Rennen gesehen einige überholt, dachte aber das sich beim Start viel mehr nach vorne abgemacht haben. 

Fazit: Schönes und recht großes Event (~1200 Starter), super organisiert und kaum Wartezeiten. Schnelle Strecke, wurzelige und steinige Abfahrten teilweise ordentlich rutschig, nicht so viele Singletrails. Auch wenn das Fahrerfeld auf der Kurzstrecke nicht so stark war, gutes Ergebnis, leider kann ich aber die letzten gut 5% Leistung aktuell nicht abrufen, das gilt es nun zu analysieren und eliminieren!

 

Kette rechts und bis zum nächsten Rennen in Kirchhain und Siedelsbrunn.

Tom