Rennbericht zum Hunburg Marathon von Tom

Samstag, 9:15 Uhr und nicht im Startblock, sondern auf dem Weg zum Rennen. Der 1. Hunburg Marathon in Kirchhain glänzt neben der Nähe zum Wohnort mit „familienfreundlichen“ Startzeiten von 11Uhr bis 11:30 und so konnte ich Frau und Kind auch überzeugen mitzukommen. Kurzentschlossen hatte ich mich auf der Kurzstrecke angemeldet um eine Art Vorbelastung (das war der Plan) für den Überwald Marathon zu fahren und generell einmal zu testen was der Körper zu 2 Tagen Rennbelastung sagt. Pünktlich 10:00 waren wir vor Ort und ich begann mit dem auspacken, alles wie immer, nur viel wärmer. Die Wattkurbel sagte bei der Kalibrierung 25°C, das Warmfahren fiel deshalb auch etwas kürzer aus als sonst und es war auch noch ein kleiner Smalltalk mit Uwe drin der auf der Mittelstrecke gemeldet war.

Mit 1 ½ Trinkflaschen rollte ich gegen 11:10 zum Startblock um erstmal im Schatten zu parken, bei 48 gemeldeten Teilnehmern erwartete ich auch keinen Stress. 11:25 stellte ich mich letztlich in die 2. Reihe hinter Marian Kopfer (TV Haiger / MTB Bundesliga Teilnehmer) sowie seine Freundin Vanessa Schmidt, die ich beide als am stärksten einschätzte. Die ersten Meter waren Hammer, in CC Worldcup-manier sind wir losgesprintet um in die erste 90° Kurve einzustechen, Platz hatte zum Glück jeder genug. Danach war es noch etwas ungeordnet, einige vermeintlich langsame Fahrer waren auf dem Weg sich am ersten Wiesenanstieg ordentlich auszupowern und ich fiel circa auf Platz 10-12 zurück und orientierte mich erstmal am Hinterrad von Vanessa Schmidt. Ganz vorne setzte sich wie erwartet Marian Kopfer gefolgt von einem Hipf Fahrer und Manuel Kuypers von Delta Bike (wow, den hatte ich auf meinem Niveau eingeschätzt) langsam aber sicher ab und um mich sortierte sich die schnellste Dame und zwei weitere Herren. Weiter ging es auf den Wiesenanstieg und die beiden Herren machten gut Druck und ich musste mich schnell entscheiden nach vorne mit rauszufahren oder eher konservativ zu fahren?! Mein im Alter verbliebener jugendlicher Leichtsinn entschied sich natürlich für mitfahren und anhand der Pulswerte konnte man schnell erahnen das es keine Vorbelastung werden sollte, sondern eine Ausbelastung…

Trotzdem konnte ich das Tempo nicht ganz mitgehen und so ging es auf P6 in den ersten nennenswerten Anstieg, Manuel Kuypers fiel etwas zurück und es bildete sich eine 2er Front, gefolgt von der 3er Gruppe und letztlich mit mir selbst und ca. 15-25 Sekunden Rückstand. Auf der folgenden schnellen Abfahrt konnte ich das Loch dann komplett zufahren und der erste in der Gruppe vor mir bekam Probleme am letzten Berg, so konnte ich ohne extra Anstrengung auf Platz 5 vorfahren. Die dann verbliebene und in Sichtweite fahrende 2er Gruppe löste sich letztlich auch auf, ein Fahrer fuhr recht zügig nach vorne davon und Manuel schien etwas die Luft auszugehen, was ich dann auf den letzten Zwischenanstiegen und schnelleren Abfahrten kompromisslos ausnutzten konnte. So ging es auf P4 liegend mit einigen Metern Vorsprung auf die Zielgerade und auf den letzten Metern hätte ich fast noch P4 hergegeben da es 50m vor dem eigentlichen Ziel, eine etwas irreführende Zielmarkierung gab und ich nicht bis zum Schluss durchzog. Gereicht hat es trotzdem und so finishte ich auf P4 Gesamt und P3 in der Altersklasse Masters 1.

Fazit: Super Event in der Nähe, sehr gutes Eventgelände und Organisation. Schnelle Strecke mit einigen Singetrails und technisch für alle bewältigbar. Das erste Mal Podium war natürlich eine super Erfahrung, auch wenn ich weiß das es dafür erstmal nicht mehr so schnell reichen wird 😊 Puls war letztlich 47 von 50 Minuten am Anschlag, also ein wirkliches Sprintrennen.

 

Ergebnisse:
Uwe Mitteldistanz / P50 Gesamt und Sen3 P10 / 2:05:51

Tom Kurzdistanz / P4 Gesamt und Sen1 P3 / 0:50:05